Die Skyline der 20-Millionen-Metropole Mumbai

Mumbai - City of Dreams

Koloniales Erbe

Mumbai, ehemals Bombay – die klangvolle 20 Millionen-Menschen-Metropole am Arabischen Meer. Ein Sehnsuchtsort und Anziehungspunkt für Glücksuchende und Besucher aus der ganzen Welt. Hier treffen viktorianische Prachtbauten auf gläserne Wolkenkratzer, Slums und Märkte auf glitzerndes Bollywood. Auf Stippvisite in der City of Dreams.

Das Coloba-Viertel ist der ideale Ausgangspunkt, um das koloniale Erbe der Stadt zu Fuß zu erkunden. Von hier ist das Gateway of India, das Wahrzeichen von Mumbai schnell erreicht. Der monumentale Triumphbogen direkt am Hafen erinnert an den ersten Besuch des britischen Königs George V. und seiner Frau Mary im Jahre 1911. Trotz der frühen Vormittagsstunde wimmelt es hier von Menschen: Geschäftsleute, Bettler, Straßenhändler und Touristen verbinden sich zu einer quirlig-bunten Mischung.

Noch ein Blick auf das gegenüberliegende, weltberühmte Taj Mahal Palace Hotel und es geht weiter – vorbei am Prince of Wales Museum mit seiner beeindruckenden Kuppel und dem herrlich ruhigen Park, die Mahatma Gandhi Road entlang bis zur Universität, dessen 80 Meter hoher Glockenturm an Big Ben erinnert und auch die gleiche Melodie wie sein britisches Vorbild spielt. Gleich nebenan liegt der Bombay High Court, der mit 170 Metern Länge und einer Höhe von fast 60 Metern zu den größten viktorianisch-gotischen Bauwerken der Stadt zählt. Doch das schönste Monument mit kolonialer Vergangenheit ist der Chhatrapati Shivaji Terminus (CST). Der nach dem Vorbild St. Pancras in London erbaute Bahnhof, welcher zunächst Victoria Station hieß und erst 1996 nach dem großen Maratha-Kriegerkönig benannt wurde, zählt seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Treffpunkt Chowpatty

Wer den Sonnenuntergang am Strand genießen möchte, wird garantiert nicht allein sein. Der Juhu Chowpatty, der größte Strand Mumbais, ist abends ein beliebter Treffpunkt und dicht bevölkert mit Familien, Liebespaaren und natürlich Touristen. Letztere scheinen übrigens die einzigen zu sein, die sich an dem überall herumliegenden Müll stören.

Meerpromenade mit Jugendstil-Flair

Eine Hop-on-hop-off-Tour mit dem Taxi ist eine gute Möglichkeit, die gigantische Metropole individuell zu erkunden. Dabei darf eine Fahrt über den 3,6 Kilometer langen Marine Drive, auch Netaji Subhash Chandra Bose Road genannt, nicht fehlen. Mit seiner breiten Strandpromenade auf der einen und den wunderschönen Gebäuden im Art-Deco-Stil auf der anderen Seite besitzt die Straße ein ganz besonderes Flair. Und einen freien Blick auf Mumbais Skyline gibt es on top.

Von Malabar Hill bis Gandhi

Wer möchte, macht einen Abstecher durch die noble und wohltuend ruhige Wohngegend auf dem Malabar Hill und legt einen Kurzstopp in den Hanging Gardens ein. Dann ist das Mani Bhavan auch schon erreicht. In dem Wohngebäude hat Mahatma Gandhi von 1919 bis 1934 gelebt und gearbeitet und von hier auch seine erste Massenbewegung für die Freiheit gestartet. Das Haus hat seinen ursprünglichen Zustand bewahrt und gibt einen interessanten Einblick in die einzelnen Stationen seines Lebens. Es lohnt sich früh morgens da zu sein, bevor die Touristen-Busse anrollen.

Die größte Wäscherei der Welt

Von der Brücke am Mahalaxmi Bahnhof aus liegt einem die größte Open-Air-Wäscherei der Welt zu Füßen. Im Dhobi Ghat reihen sich fast 1.000 Steinwaschbecken aneinander. Es gibt riesige Industrietrockner und ein beeindruckendes Gewirr aus Wäscheleinen, an denen Hosen, Hemden, Bettlaken, Handtücher, Arbeitskleidung für Kellner und Köche und sogar Polizeiuniformen bunt durcheinander flattern. Mehr als 5.000 Menschen arbeiten hier und waschen sämtliche Teile von Hand. Unglaublich, dass bei derartigen Wäschemengen die einzelnen Teile den Weg zurück zu ihren Besitzern finden.

Ein Markt für alles und ein legendäres Café

Eine sehr interessante Erfahrung ist der Crawford Market. In dieser normannisch-neogotischen Markthalle aus dem Jahr 1871 gibt es von Obst und Gemüse über Haushaltswaren bis zu Schuhen, Spielsachen und lebenden Tieren so gut wie alles, was die Bewohner dieser Millionenstadt brauchen. Es herrscht eine exotische Atmosphäre jenseits aller europäischen Tierschutz- und Hygiene-Regeln. Wem Lärm, Hitze und das Gedränge zu viel werden, der lässt sich vom Taxi zum legendären und aus dem Roman ' Shantaram ' bekannten ' Leopold Café ' bringen, um den Tag bei einem kühlen Drink und einem ' pav bhaji ', einem scharf gewürzten Kartoffelcurry, ausklingen zu lassen.

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